NeuesReiten Trainerausbildung – warum?
Im Laufe des vergangenen Jahres habe ich mich mit vielen für mich grundlegenden Lebensfragen beschäftigt und habe mich im Hinblick darauf – dass nichts eine Rolle spielt – neu ausgerichtet. Der Lebensbereich meiner Trainertätigkeit wurde dabei zu einem großen Brennpunkt. Fragen wie „wie möchte ich als Trainerin sein?“, „was ist es, was mich antreibt?“, „was macht mich als Mensch in der Rolle des Trainers aus?“, „wie kann ich mit meinem Sein wirken?“, „was möchte ich auf keinen Fall unterstützen?“, „wie kann ich die Welt für die Pferde und des Miteinanders positiv beeinflussen?“
Dabei bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass für mich die wichtigste Rolle die folgende spielt: ich möchte in keinem System mehr feststecken, nichts mehr vermitteln, was ich nicht fühle, nicht in einer Schublade vergraben sein und nichts mehr miterleben, was ich nicht sehen möchte. Stattdessen möchte ich meine eigenen Werte leben, meine eigene Melodie spielen lassen und den Leitfaden des ganzheitlichen Ansatzes mehr und mehr ausbauen und leben, um für das Pferd-Mensch-Paar individuell und ganzheitlich wirken zu können.
Vor bereits 6 Jahren habe ich mich auf den Weg des Trainer-Lebens begeben und wusste damals noch lange nicht, was es bedeutet, Trainer zu sein mit allem was dazu gehört. Sonnenschein und Wolken wechselten sich ab so wie im echten Leben auch. Für all das was ich bisher miterleben durfte bin ich unendlich dankbar. Auch für die unzähligen Herausforderungen und Stürme, denn genau diese haben mich immer weiter wachsen und einen Weg finden lassen, um sie in Leichtigkeit anzunehmen und mit ihnen zu tanzen anstatt gegen sie.
Meine Wurzeln liegen in der klassischen Arbeit, die ich über die letzten Jahrzehnte zugegeben immer mehr verfechtet habe. Ich wollte keine Rollkur mehr sehen, keine missbrauchten Pferdeseelen mehr schreien hören und in keine ausgelieferten Pferdeaugen mehr blicken müssen. Ja, für mich war leider eine lange Zeit die klassische Arbeit mit schrecklichen Bildern und Gefühlen verbunden. Leider konnte ich in diesem Gebiet bisher nie harmonischen und einfühlsamen Unterricht erfahren.
Trotz der Bilder im Kopf, spürte ich über die letzten beiden Jahre eine große Sehnsucht in mir, mich dieser wunderbaren Arbeit wieder mehr zu öffnen und sie neu kennenzulernen, denn eines ist für mich schon lange klar: in der Theorie sind alle Systeme, was die Anforderungen an eine solide Ausbildung des Pferdes angehen, gleich. Öffnet man sich für einen Raum, kommt das Eine schnell zum Anderen und ich hatte das Glück wieder tolle Erfahrungen zu sammeln und konnte erkennen, dass es gerade in dem klassischen Bereich der Pferdeausbildung viel positives und wertvolles gibt, wenn man es zur Förderung anwendet und im Sinne der Erfinder ausübt.
Im vergangenen Sommer habe ich mich fest entschlossen meine Trainertätigkeit zusätzlich noch mehr dem Reiten und vor allem dem Reiter zu widmen. Da die letzten Jahre von Horsemanship und individuellen Lösungsfindungen geprägt waren, werden diese Werte und Erfahrungen selbstverständlich weiterhin in meine Arbeit einfließen. Der faire Umgang wird für mich dabei bis an mein Lebensende an 1. Stelle stehen bleiben.
Das größte Glück begegnete mir wohl eines Abends im vergangenen Herbst, als ich von Claudias Ausbildung las, sofort war ich in den Bann gezogen und mir war klar, wo mich mein weiterer Weg hinführen soll 💛
Für mich stehen dabei meine eigenen Themen an erster Stelle, mich wieder mehr auf meinen Weg und mein Fortkommen zu konzentrieren. Das eigene Gefühl weiter zu sensibilisieren, weiter zu hinterfragen, entdecken, neu programmieren, usw.
Neben meinem eigenen Erleben, bin ich überzeugt, dass es auch für Dich und Deinen Vierbeiner viele weitere hilfreiche Erlebnisse und Wege ermöglichen wird – wenn Du magst.
Diese Ausbildung bedeutet für mich dasselbe wie die Versammlung für die Reiterei: Das Zusammenführen aller Möglichkeiten auf allen Ebenen, um daraus die perfekte Symbiose zwischen Mensch und Pferd hervorzurufen 💛
Ich freue mich dabei zu sein und bin gespannt und bereit dafür, welch neue Welten sich öffnen werden, ich bin mir ziemlich sicher: großartige 🥳
Für mich steht hinter diesen ganzen Jahren und Erfahrungen ein großes Wunder: In eine Welt zurück zu kehren von der man einst tiefste Verletzungen erfuhr. Dieser Welt eine neue Chance zu geben, sie neu verstehen lernen, eine neue Welt darin zu sehen und zu den Wurzeln zurückzukehren – mehr Heilung ist doch fast nicht möglich?
Heute entscheide ich zu vergeben, nicht weil ich gut heiße, was war, sondern weil meine Seele Frieden verdient und die Zukunft eine neue Chance.